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Triberg goes Olympia – Im Gespräch mit Ringen-Weltmeisterin Aline Rotter-Focken

Sophia Ketterer
Sophia Ketterer

Aline Rotter-Focken ist Weltmeisterin im Ringen und wohnt seit zwei Jahren in Triberg. Diesen Herbst qualifizierte sie sich für Olympia 2020 in Tokio, mit Begeisterung von der EGT unterstützt. Im Interview erzählt sie von ihrer Vorbereitung, ihrem Sport und sich selbst.

EGT: Aline, du bist bereits Europa- und Weltmeisterin. Worauf kommt es beim Ringen an?

Aline: Das Spannende ist, dass man irgendwie alles können muss. Von Kraft über Ausdauer, Beweglichkeit, Technik, Konzentration und Siegeswillen. Auch eine gewisse Schmerztoleranz ist wichtig. Wer alles kombinieren kann, seine Techniken strategisch im richtigen Moment umsetzt und dabei die Nerven behält, der gewinnt.

Verrätst du uns deine Strategie im Ring?

Ich bin nicht besonders schnellkräftig, also nicht schnell und nicht stark. Dafür bin ich sehr ausdauernd und eher technisch. Ich weiß also, dass ich in der ersten Kampfhälfte mehr oder weniger Schadensbegrenzung mache und hinten raus dann punkte.

Andere sind eher Sprinter-Typen, die ab der ersten Sekunde Vollgas geben und dich von der Matte pfeffern. Man muss also seinen Partner genau kennen und wissen, wie er tickt - und dann zum richtigen Zeitpunkt das Richtige tun.

Du hast schon so viele Wettkämpfe bestritten. Spielt Nervosität eine Rolle für dich?

Bis zu meinem Weltmeistertitel war ich nie nervös. Meistens hab‘ ich sogar noch Witze gemacht, bevor es in den Kampf ging. Seit meinem WM-Gold ist das anders. Die Erwartungen und der Druck sind höher, du repräsentierst nicht nur den Verband, sondern ganz Deutschland in dieser Sportart. Das heißt: ja, ich bin durchaus nervös. Wobei das auch stark tagesformabhängig ist.

Was hilft dir bei Nervosität?

Naja, Mentaltraining und diverse Strategien helfen. Ganz weg kriegt man es nie – was ja auch gut ist für die Leistungsfähigkeit. Aber ich mag es trotzdem lieber, wenn die Atmosphäre etwas lockerer ist.

Wie sieht dein Trainingsplan für Olympia konkret aus?

Es stehen 10 harte Monate bevor. Die ersten Wochen machen wir sehr viel Grundlagen-Training, also Kraft, Ausdauer und Technik. Auf der Matte sind es erstmal lange und wenig intensive Einheiten. So gewöhnen wir den Körper langsam an die starken Belastungen. Wir wechseln unsere Trainingspartner anfangs querbeet durch, zum Teil auch Frauen und Männer gemischt. Ab Januar wird es dann intensiver, mit kürzeren Einheiten auf der Matte. Zum Schluss trainieren wir nur noch mit ausgesuchten Partnern unter strengen Wettkampfbedingungen, also 6 Minuten pro Kampf.

Wo trainierst du und mit wem?

Ich trainiere am Olympiastützpunkt in Freiburg. Insgesamt habe ich 10 Einheiten pro Woche. Von unseren drei Trainern ist Bundestrainer Patrick Loes hauptverantwortlich für mich. Damit bin ich super happy – wir haben schon am Dormagen-Stützpunkt zusammengearbeitet. Er ist nicht arg viel älter als ich und wir trainieren oft sogar zusammen auf der Matte. Es passt einfach sehr gut.

Für die Fahrt ins Training nutzt du den BMW i3 der EGT. Erzähl, wie fährt er sich?

Der i3 ist perfekt für mich. Ich bin ja schon so ein bisschen Öko und hatte immer ein schlechtes Gewissen, jeden Tag im Auto durch den schönen Schwarzwald zu fahren. Es ist vielleicht übertrieben aber es läppert sich. Es sind jede Woche mindestens 600 Kilometer. Und mit dem i3 von der EGT ist es super entspannt, umweltfreundlich und macht total Spaß. Die Mädels im Training wollen auch immer mitfahren.

Gibt es etwas, was du unseren Leserinnen und Lesern über das Ringen mitgeben möchtest?

Unbedingt. Das Ringen hat ja eigentlich einen schlechten Ruf – viele Leute denken, dass wir Ringer ein paar Holzköpfe sind, die sich auf die Mütze hauen. Das ist aber gar nicht so! Neben den konditionellen und mentalen Fähigkeiten spielt der respektvolle Umgang mit dem Partner eine entscheidende Rolle. Ringen ist sehr kraftvoll, aber auch sehr freundschaftlich. Und vor allem für Kinder, die nicht wissen wohin mit ihrer Energie, eine super Sportart. Ich lade jeden gerne einmal ein, zum Ringen zu kommen. Die meisten sind sehr überrascht.

Vielen Dank, Aline. Wir freuen uns auf Olympia mit dir!

Sophia Ketterer
Autorin

Sophia Ketterer

Die studierte Betriebswirtin und Naturliebhaberin ist im Vertriebscontrolling tätig und auch für die Themen Photovoltaik und Speicher für Privathaushalte und Gewerbe zuständig.

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